Der südafrikanische Ausschuß für Wahrheit und Versöhnung hat am Mittwoch Dokumente vorgelegt, die ein Mordkomplott gegen den früheren Generalsekretär der Vereinten Nationen, Hammarskjöld, vor 37 Jahren vermuten lassen. In einem Archiv seien Pläne einer »internationalen Verschwörung« unter Beteiligung südafrikanischer Geheimdienstmitarbeiter gefunden worden, einen Sprengstoffanschlag auf sein Flugzeug zu verüben. Auch der amerikanische Geheimdienst CIA und der britische MI5 sollen nach Angaben des Vorsitzenden des Ausschusses, des Erzbischofs und Friedensnobelpreisträgers Tutu, beteiligt gewesen. Der Friedensnobelpreisträger Hammarskjöld war unter bisher nicht endgültig geklärten Umständen im September 1961 auf dem Weg in den Kongo abgestürzt. (.) Gekürzt aus: »Frankfurter Allgemeine Zeitung«, 20.8.98

Der Zusammenhang ist seit langem im Gespräch, siehe z.B. »Dag Hammerskjöld, Zeichen am Weg«, Knaur München/ Zürich 1965.

D.H., seit 1953 Generalsekretär der UNO, fand am 17.9.1961 im Kongo, bei Ndola, nahe der Grenze von Katanga, bei einem Flugzeugunglück den Tod. Bei einem Flugzeugunglück?

Er war auf dem Weg nach Ndola, einem Grenzort zwischen Katanga/Kongo und Rhodesien, heute Zimbabwe, um mit Tschombé, der von seiner Basis Katanga aus um die Macht im ganzen Land kämpfte, über einen Waffenstillstand zu verhandeln. Der Pilot nahm den Weg über den Tanganjika-See, um nicht in den Machtbereich der Luftwaffe Tschombés zu geraten. Die Maschine stürzte in der Landeschleife neun Kilometer von der Grenze Katangas entfernt ab. Am Tag darauf fand man die Leichen der 15 Leute neben dem ausgebrannten Wrack, 14 Leichen, die Leibwächter D.H.s, mit Kugeln gespickt, seine Leiche wies nur wenig äußerlich sichtbare Wunden auf. Der UN-Beamte Harold Julien lebte noch, die nordrhodesische Polizei konnte ihn noch verhören. Aber Protokoll und Obduktionsbericht über die Leiche D.H.s werden geheimgehalten. (a.a.O., S.13f) Gibt es jetzt Aufklärung?