Wie Leser und Leserin sehen, haben wir dem Ausargumentieren eines Zusammenhangs den Vorzug gegeben vor der Ausbreitung thematischer Vielfalt. Innere Sicherheit, Lauschangriff und Europol sind wichtige Konfliktfelder und werden es im kommenden Jahr bleiben. Unsere Autoren vernimmt man deutlich im Konzert der Stimmen. Ihre Argumente sind haltbar. Die Entscheidung scheint vertretbar.

Die Berichterstattung zu den Auskunftsbegehren an die Nachrichtendienste sind nur ausgesetzt. Die neuen Ergebnisse sind ebenso skandalträchtig wie die publizierten. Das betrifft die sozialistische PDS ebenso wie z.B. die Kritischen Polizistinnen und Polizisten oder entschieden demokratische Journalistinnen und Journalisten.

Das nachrichtendienstliche Spiel gegen Sarah Wagenknecht und die K.P.F. gehörte ebenso auf die Agenda wie der Versuch der Kriminalisierung und politischen Diskreditierung der immer wackeren DKP als Reservoir der romantischen »Rote Armee Fraktion«, vulgo RAF, durch einen ehemals vorwiegend roten Paradiesvogel auf einer halben Seite FAZ.

Interesse hätte die Frage gefunden, ob bundesdeutsche Gerichte DDR-Grenzern zu Recht »Arglosigkeit« bei der Aus-übung ihres Dienstes unterstellen, gleichermaßen, warum es so schwierig ist, die gegenwärtige Praxis der Rehabilitierung in der DDR verurteilter Agenten des BND durch die bundesdeutsche Justiz zu recherchieren - was soll verborgen bleiben? Deutsch-deutsche Ungleichbehandlung etwa?

Ein Blick auf die Entwicklung der Ordnungspolizei hätte Sinn gemacht, ebenso ein bißchen Aufmerksamkeit für die Vermehrung der Detektive.

Möglich erschien auch eine Kleine Schule der Skandalierung, die zeigen könnte, warum das, was Späth stolpern ließ, Schröder nicht schaden kann, warum Staeck mit dem, was Bubies schon lange als ein Bubenstück aufgezeigt hat, Jenninger noch immer blockieren kann, oder - was die unablässigen Attacken auf Rita Süßmuth mit dem verbissenen Kampf der us-amerikanischen Konservativen gegen die Minderheitenrechte zu tun haben.

Ein paar bemerkenswerte Bücher für unseren Zusammenhang sind auch erschienen ... Aber über all das und mehr im nächsten Jahr.

Die Redaktion