Logo Geheim 4/1996

Aus der Redaktion:

Das Magazin zu planen, ist tatsächlich immer spannend. Egal, wie langfristig es man auch angeht, es kommt immer wieder etwas dazwischen, muß kurzfristig und flexibel auf neue Entwicklungen reagiert werden. Rolf Gössner hat Thesen zum sogenannten Verfassungs- »schutz« vorgelegt. Die Diskussion um die Rolle der Geheim- und Sicherheitsdienste in der Bundesrepublik wird wichtiger, zumal vor dem Hintergrund, daß die Lobby derjenigen, die lediglich eine Abschaffung oder Veränderung des BND fordern, publizistisch jedenfalls stärker wird. Dieser Lobby geht es letztendlich lediglich um eine Effektivierung des demokratiefeindlichen Geheimdienstsystems in der BRD. Hans Peter Bordien wird in der nächsten Nummer auf Rolf Gössner antworten, durchaus in der Hoffnung, daß auch andere den Ball aufgreifen und sich an der Diskussion beteiligen: »Verfassungsschutz als System ...«

Die Leser von GEHEIM wissen es, das Magazin, seine Macher, Redakteure und Autoren waren - und sind - immer wieder Objekte der Begierde für Geheimdienste und Staatsschutzorganisationen. So war es auch GEHEIM-Redakteur Michael Opperskalski ergangen, als Beamte des BKA 1995 seine Wohn- und Arbeitsräume unter eindeutig konstruiertem »Stasi-Verdacht« durchsuchten, kistenweise Material - das inzwischen praktisch vollständig wieder zurückgegeben werden mußte - herausschleppten und Opperskalski vorläufig festnahmen. Im Dezember diesen Jahres wurde das Ermittlungsverfahren gegen Opperskalski eingestellt. Wir werden weiter berichten ...

Wer auf den großen Cuba-Bericht gewartet hat, muß sich (leider) noch etwas gedulden. Er wird erst in der Nr. 1/97 erscheinen. Er wurde zu umfangreich, zu detailgetreu, um gekürzt oder in zwei Teile gegliedert zu werden. Damit wird die Berichterstattung über die Destabilisierungsaktiviäten gegen Cuba praktisch zu einem wichtigen Schwerpunkt des nächsten Heftes.

Die kapitalistische Krise macht auch um GEHEIM keinen Bogen. Waren es in der Vergangenheit vor allem sich ständig erhöhende Post- und Herstellungskosten, die den materiellen Spielraum des Heftes einengten, so sind es in letzter Zeit vor allem Kündigungen, die (einzig und allein) aus finanziellen Gesichtspunkten ausgeprochen werden und kaum von den Neubestellungen aufgefangen werden. Wir müssen uns etwas einfallen lassen, neue Werbekonzepte z.B., und wir werden demnächst wieder Werbezettel drucken lassen.

Aber der Appell an unsere Leser soll ebenfalls nicht ausbleiben: Laßt Euch ebenfalls etwas einfallen, die Leserschaft von GEHEIM zu verbreitern! Greift uns unter die Arme!


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